In der digitalen Wirtschaft stellt die Aufdeckung einer missbräuchlichen Ausnutzung von Marktmacht eine besondere Herausforderung dar. Wettbewerbsökonomische Analysen in digitalen Märkten sind komplex und missbräuchliche Auswirkungen können mit konventionellen Methoden oftmals nicht ermittelt werden. Diese tradierten Methoden sind neu auszurichten.


EE&MC-Kunden profitieren von der Expertise und Forschung von Professor Hildebrand bezüglich dynamischer digitaler Marktsimulationsmodelle, die auf künstlicher Intelligenz basieren.


Frau Professor Hildebrand's aktueller Forschungsschwerpunkt an den Universitäten Sorbonne und Nanterre, Paris, ist die Marktdefinition und Marktmachtbewertung in digitalen Märkten. Eine wissenschaftliche Spezialisierung, die bei komplexen wettbewerbsökonomischen Analysen von digitalen Märkten in der Praxis entscheidend sein kann.


Digitale Plattformen nutzen Algorithmen, um große Datenmengen zu sammeln und zu verarbeiten. Die aufbereiteten Daten werden eingesetzt, um neue Geschäftsmodelle zu vermarkten. Ein besonderer Vorteil der digitalen Plattformen sind datengesteuerte Netzwerkeffekte. Diese Effekte sowie die Größen- und Verbundeffekte und die Kontrolle der Daten an sich schaffen hohe Eintrittsbarrieren. Neue Marktteilnehmer können dem Markt ab einem bestimmten Punkt, dem "Tipping" Punkt, nicht mehr zutreten. Markteintritte werden zudem durch die Tatsache erschwert, dass digitale Plattformen im Vorfeld hohe versunkene Kosten verursachen, während die Grenzkosten niedrig sind. Diese Kostenstruktur beschleunigt die bereits vorliegenden Größen- und Verbundeffekte und erleichtert die Marktkonzentration von „Big Data“ in den Händen weniger Akteure. Diese besondere Konstellation führt dazu, dass erfolgreiche digitale Plattformen rasch eine führende Stellung einnehmen, die kaum mehr bestreitbar ist.
 

Der gegenwärtige Ansatz zur Bewertung der führenden Plattformen nutzt vor allem in den USA den Wohlfahrtsstandard des Konsumenten "consumer welfare". Dieser Prüfungsstandard misst den Nutzen oder den Schaden der Konsumenten in Form niedriger oder höherer Preise. Die Schwierigkeit bezüglich der Anwendung des Konsumentenwohlfahrtsstandards in der digitalen Ökonomie besteht darin, dass solide Preisanalysen für Online-Plattformen aufgrund der rapiden Preisschwankungen und der durch Algorithmen begünstigten personalisierten Preisbildung kaum durchführbar sind. Des Weiteren ist der Preis nicht das geeignetste Kriterium in der Wettbewerbsanalyse von Online-Plattformen, da viele Dienste kostenlos angeboten werden. Tatsächlich bezahlen Konsumenten durch die Bereitstellung personenbezogener Daten. 

 

Der deutsche Bundesgerichtshof hat diesen Zusammenhang in seinem Facebook-Urteil erkannt und auf den Bürger abgestellt: dies kann die Geburtsstunde des "Bürger"-Wohlfahrtstandard oder "citizen welfare"-Standard sein. Digitale Märkte verlegen Grenzen, auch in der Wettbewerbsökonomie.
 

EE&MC profitiert von wissenschaftlichen Arbeite zu diesem Thema. Die von Frau Professor Hildebrand durchgeführten Studien verdeutlichen, dass für eine adäquate wettbewerbsökonomische Beurteilung in der digitalen Ökonomie andere Ausprägungen als nur die Preise der Produkte bzw. Dienstleistungen in die Analyse miteinbezogen werden sollten.

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