Nicht jedes Gutachten führt zwangsläufig zu einem gerichtlichen Verfahren. Vielmehr beginnt nach Abschluss einer ökonomischen Schadensanalyse häufig eine Phase, in der es darum geht, auf Grundlage der erarbeiteten ökonomischen Evidenz eine sachgerechte und effiziente Lösung im Vergleichswege zu erzielen.
EE&MC versteht diese Phase als integralen Bestandteil einer verantwortungsvollen ökonomischen Begleitung von Streitverfahren. Nach der Fertigstellung eines Gutachtens prüfen wir gemeinsam mit den Kunden regelmäßig, ob sich aus den vorliegenden ökonomischen Befunden realistische Ansätze für eine einvernehmliche Streitbeilegung ergeben. Die wirtschaftliche Logik steht dabei im Mittelpunkt: Ein Vergleich ist dann sinnvoll, wenn er auf einer klar quantifizierten, empirisch untermauerten Schadensbasis beruht und für beide Seiten eine rationale Lösung darstellt.
EE&MC begleitet diese Verhandlungen mit derselben methodischen Präzision und strategischen Klarheit, die auch unsere Gutachten kennzeichnet. Wir analysieren die ökonomische Bandbreite möglicher Vergleichsparameter, bewerten Szenarien von Mindest- und Höchstschäden und bereiten ökonomisch begründete Argumentationslinien vor, die in den Verhandlungsrunden eingesetzt werden können. Dabei werden nicht nur Zahlen, sondern auch Annahmen, Sensitivitäten und Risiken offengelegt und so aufbereitet, dass sie in die Entscheidungslogik übersetzt werden können.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Verhandlungsdynamik: Vergleichsverhandlungen finden häufig in engem zeitlichem Rahmen statt und erfordern daher eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit, ohne dass methodische Sorgfalt verloren gehen darf. EE&MC hat hierfür interne Prozesse etabliert, die schnelle ökonomische Rückmeldungen, kurzfristige Modellanpassungen und datenbasierte Szenarien-Rechnungen ermöglichen. In der Praxis erfolgen solche Vergleichsrunden regelmäßig gemeinsam mit den Sachverständigen der Gegenseite und den jeweiligen Rechtsvertretern sowie hochrangingen Unternehmensvertretern.
Die EE&MC-Sachverständigen nehmen an diesen Sitzungen sehr aktiv teil, strukturieren die ökonomische Diskussionspunkte, prüfen Gegendarstellungen und entwickeln alternative Szenarien, die zu einem ökonomisch vertretbaren Ausgleich führen können.
Wir sehen es als Erfolg an, wenn sich ein Streitfall auf dieser Grundlage vorgerichtlich oder während des Verfahrens im Konsens lösen lässt. Denn eine wirtschaftlich rationale Lösung ist häufig auch die ökonomisch effizienteste.
Zugleich unterstützen wir Mandanten in der Vorbereitung solcher Gespräche durch strukturierte Settlement-Workshops, in denen Verhandlungsstrategien, Argumentationslinien und Reaktionspfade simuliert werden. Diese Trainings verbinden juristische und ökonomische Perspektiven, um den Entscheidungsträgern ein präzises Verständnis der ökonomischen Wirkungszusammenhänge und Handlungsspielräume zu vermitteln. Damit ist die ökonomische Begleitung von Vergleichsverhandlungen zu einem zentralen Bestandteil des EE&MC-Leistungsportfolios geworden. Sie vereint analytische Strenge, ökonomische Rationalität und strategische Verhandlungsführung – mit dem Ziel, Streitigkeiten nicht nur zu analysieren, sondern sie ökonomisch zu lösen.